Von JÁNOS MOSER.
Denkt man an SF und Japan, kommen einem Akira und Ghost in the Shell in den Sinn. Weniger vielleicht Laserwaffen schwingende High-Tech-Ninjas, die über Häuserdächern turnen. Genau so einer aber ist Hiryu, Protagonist des Arcadespiels Strider (1989), welches ein Jahr später auf den Sega Mega Drive bzw. Genesis portiert wurde. Die insgesamt fünf Stages sind in einer dystopischen Zukunft des Jahres 2048 angesiedelt, Ziel ist das Assassinieren eines mysteriösen Diktators namens „Grandmaster“. Die abwechslungsreichen Levels führen Hiryu, beginnend bei der kasachischen sozialistischen Republik (aber eigentlich St. Petersburg), in die sibirische Wildnis, auf ein Luftschiff, ins Amazonasgebiet, und schliesslich zum Hauptquartier des Diktators. Seine Standardwaffe ist ein Schwert namens Cipher, für Abwechslung sorgen kurzzeitige Upgrades: mehr Reichweite, Unverwundbarkeit, Extraleben, kleine Roboterhelfer. Auffällig sind die zahlreichen abgestuften Winkel im Leveldesign, leider liegt Sonic noch ein Jahr in der Zukunft und so bewegt sich Hiryu vergleichsweise behäbig über die abschüssigen und aufsteigenden Rampen. Klettern und Hangeln sind aber möglich. Echte Ninja-Akrobatik ist ausserdem bei seinen Sprüngen zu bestaunen – Mario sieht dagegen alt aus (zumindest bis zum 1994er-Release Donkey Kong für den Gameboy). Schade sind die etwas schwachen Soundeffekte, aber das macht die farbenfrohe Grafik wieder wett. Die Syndikate, die Multinationalität und -Linguität erinnern einen auch an die globalisierte Welt eines Shadowrun. Neben parallelen und subsequenten Ports des originalen Arcadegames für Amiga, Atari, Commodore u.a. erschien 1999 auf der Playstation die Fortsetzung Strider 2.