Von JÁNOS MOSER.
Japanischer geht es kaum: In der Valis-Serie wird Schulmädchen Yuko dazu berufen, die Erde, die Geisterwelt und das magische Reich Vecanti vor bösen Mächten zu schützen. Das legendäre Schwert namens Valis verleiht ihr die dabei nötigen Kräfte. Sind die ersten drei Teile relativ obskure MSX– oder PC Engine-Titel geblieben, kam mit Super Valis IV (1991), wie das „Super“ suggeriert, auch ein SNES-Game in die Läden – zumindest in Japan und der USA. Yuko, die im dritten Teil zur Göttin Vecantis aufgestiegen ist, fungiert nunmehr als Schutzherrin über ihre Nachfolgerin Rena; zwei andere spielbare Charaktere sowie einige Levels und animierte Zwischensequenzen wurden wie üblich rausgeschnitten; es handelt sich nämlich um eine Portierung. Spieltechnisch tritt Super Valis IV, wie auch die übrigen Serienteile, in die Fussstapfen von Castlevania und co. Leider reichen alle Teile aufgrund des schwachen Leveldesigns nicht an die Grösse der Konkurrenten heran. Weite Laufstrecken sowie langweilige Gegner machen die Games zum mittelmässigen Abklatsch. Selbst die Power-Ups für das magische Schwert reissen da nicht mehr viel. Was die Valis-Games damals aber so interessant machte, sind die Zwischensequenzen, die dank Sprecher auf dem PC Engine das Format eines kleinen Pixel-Animes erreichten. Wer sich also nicht scheut, auf Emulatoren zurückzugreifen, sollte sich unbedingt einmal die Originalteile ansehen. Wer an Fernsehbildschirm samt Konsole hängt, legt sich aus Kostengründen wohl einfach am besten das SNES-Game mit Adapter zu.