Von JÁNOS MOSER.
1992: Ein kleines Entwicklerstudio namens Silicon & Synapse (später Blizzard Entertainment!) bastelt ein SNES-Spiel namens The Lost Vikings zusammen. Das Spielprinzip ist einfach: nachdem die drei Wikinger Erik, Baleog und Olaf von einem Alien namens Tomator entführt wurden, schlagen sie sich durch verschiedene Galaxien und Zeiten, indem sie ihre jeweiligen Fähigkeiten einsetzen. Während Erik der Mario der Truppe ist (Springen und Rennen), blockt Olaf Feinde mit seinem Schild, Baleog sticht mit seinem Schwert zu. Der Grossteil des Spiels besteht im Lösen von kleinen Rätseln. Zu dritt wuseln die Wikinger durch mässig spannend gestaltete 2D-Levels auf der Suche nach dem Ausgang, wobei sie Kisten verschieben, Schlüssel einsammeln, Bomben legen oder Kräne bedienen. Jederzeit kann – und muss – zwischen den drei Charakteren gewechselt werden, um voran zu kommen. Was man heute in jedem zweiten Taktikspiel findet, war damals noch relativ neu. Verbunden mit den Jump’n’Run-Elementen ergab sich ein unterhaltsames Spielprinzip. Wie bei vielen frühen SNES-Games üblich hat man leider relativ schnell alles gesehen (ca. 2-3 Stunden Spielzeit). Zudem war das Ganze noch nicht allzu ausgereift: Allzu oft legt man mit einem der Charaktere eine viel zu lange Strecke zurück, bis man auf ein Hindernis stösst, das mit einem anderen zu lösen wäre. Wer jedoch schon immer mal sehen wollte, was Blizzard vor seinen Blockbustern wie WarCraft trieb, dem sei eine kurze Anspielsession empfohlen. Und wer dann noch nicht genug hat: Rock’n’Roll-Racing.
Pingback: Primal | Freies Feld