Von JÁNOS MOSER.
Abe’s Oddyssee und Abe’s Exoddus gehörten damals zu den besten Spielen auf der PS1. Aus undurchsichtigen Gründen wurde die Reihe ab 2001 auf der Xbox fortgeführt. Wer der Playstation treu blieb, kam deshalb bis vor einiger Zeit nicht in Genuss der beiden Nachfolger. Während Munch’s Oddyssee vergleichsweise schlecht gealtert ist, kann sich die HD-Version von Stranger’s Wrath (2005) aus dem PSN-Store durchaus noch sehen lassen. Der erste Teil des Spiels ist eine Art Wild-West-Shooter. Als Kopfgeldjäger zieht ihr von Stadt zu Stadt und erledigt Aufträge, sprich jagt Outlaws, auf die ein saftiges Kopfgeld ausgesetzt ist. Im zweiten Teil wartet ein guter Storytwist … – aber mehr sei nicht verraten. Innovativ ist die Idee mit der Munition: statt eure Gegner mit Blei vollzupumpen, schiesst ihr lebende Tiere wie elektrisch geladene Fliegen, Käfer, Spinnen oder Eichhörnchen vor euch her. Auf der Armbrust haben jeweils zwei solcher „Munitionsarten“ zugleich Platz, es darf also fröhlich kombiniert werden. Wie in anderen Wild-West-Spielen kriegt ihr mehr Geld, wenn ihr die Räuber lebend fangt, was im normalen und schweren Modus schon mal eine frustrierende Aufgabe sein kann. Ansonsten ist Stranger’s Wrath nach dem grossen Erfolg eines Red Dead Redemption (2010) nicht mehr ganz so neu und aufregend. Wer einmal Stinktiere um sich schiessen will, wird vielleicht trotzdem seine Freude haben.