Von CÉDRIC WEIDMANN.
Eine lustige Beschehrung, die uns die digitale Welt gebracht hat: Die linguistischen Verrenkungen, in die sie sich begeben muss, um ihre artifiziellen Funktionen zu erklären. Schon tausendmal hat man Diskussionen über den Status des „Freundes“ auf Facebook und über den daraus resultierenden Niedergang der echten Freundschaft gelauscht, obwohl Facebook die „Freunde“ auch hätte „Konnektoren“ oder „Esel“ nennen können („Eselanfrage ignorieren?“).
Viel unterhaltsamer als mit diesem pessimistischen Gezanke macht es das Kunstprojekt F.A.Q., was bekanntlich für Frequently Asked Questions steht. Solche Fragen wurden von den Schweizer Künstlerinnen Barbara Hahn und Christine Zimmermann aus grossen Internetplattformen (vertreten sind: Twitter, Facebook, HABBO, hi5, XING und Flickr) herausgerissen und in einen völlig anderen Kontext gestellt. Damit sind sie vom Bezug ihrer digitalen Funktionen befreit und es entstehen so grossartig philosophische Verunsicherungen wie:
Man kann das Buch mit den Postkarten, die man seinen Freunden schicken kann, auch hier bestellen.