Von JÁNOS MOSER.
Hier berichtete FreiesFeld über eine Reihe von vielversprechenden Fan-Projekten. Eines davon ist in jüngerer Zeit nach zehn Jahren in der Entwicklung tatsächlich Realität geworden: Another Metroid 2 Remake (kurz AM2R). Wie der Name schon sagt, ist das mit Game Maker für Windows entwickelte Spiel eine Neuauflage des Gameboy-Klassikers Metroid II: Return of Samus. Im Stil von Metroid Zero Mission wurden aber nicht nur einige Sprites des Originals ausgetauscht, sondern alles von Grund auf neu programmiert und erweitert. Grafisch orientiert sich das Remake ebenfalls an ZM; manches wird daher bekannt vorkommen. Trotzdem handelt es sich bei AMR2 um ein praktisch komplett eigenständiges Spiel, das sowohl die neusten 3D-Titel der Reihe in den Schatten stellt (siehe Federation Force), als auch mit den offiziellen 2D-Spielen konkurrieren kann – bzw. konnte. Nachdem die erste komplette Version von AM2R im August auf eine überglückliche Spielgemeinde losgelassen wurde, zog Nintendo wenig später den Stecker. Damit teilt AM2R das traurige Schicksal mit Projekten wie Chrono Resurrection. Die Gründe für Nintendos aggressives Vorgehen mögen vielfältig sein – schlechte Erfahrungen mit gewissen Zelda-Spielen? Prestigeverlust? – jedenfalls wirft die Tatsache, dass der Rettungsversuch eines Franchises aus Fankreisen kommt, während Nintendo selbst dahingehend nichts auf die Reihe kriegt, ein schlechtes Licht auf den Konzern. Ob mit der Switch-Konsole der Karren wieder aus dem Dreck gezogen werden kann, wird sich zeigen. Bis dahin gibt’s von uns ein lautes Pfui, Nintendo.