Von JÁNOS MOSER.
„In the year 200x, on his 15th birthday, a child left home on his dangerous and epic quest to become The Guy!” “Many years ago ‘The Guy’ left world and retreat to ‘Dungeon of doom’ now ‘young boy’ goes to defeat ‘The Guy’ and become ‘The Guy’ with his gun pass handed down by former ‘Grandfather the Guy’. Go find the ‘8’ units. Now become ‘The Guy’.” So viel zur Story von I Wanna Be the Guy (2007), einem Indie-Game von Michael „Kayin“ O’Reilly für Windows, das schon seit einigen Jahren durch das Web kursiert. Der 2D-Action-Plattformer kehrt zurück zu den Wurzeln der 80er- und frühen Neunzigerjahre und nimmt über Mega Man über Zelda bis hin zu Donkey Kong so ziemlich alle Franchises auf die Schippe. Als kleines Männchen mit Cape und Pistole kämpft man sich durch verschiedene Stages, die nur ein Ziel haben: den Spieler zur Verzweiflung zu bringen. Seien es herunterfallende Sterne, Wolkenblitze, Stacheln oder ganz einfach der Buchstabe „Q“: kommt der Spieler mit etwas davon in Berührung, ist der sofortige Bildschirmtod die Folge. Während Dark Souls „nur“ schwer ist, hat es sich I Wanna be the Guy zur Aufgabe gemacht, so richtig unfair zu sein. Bei rasenden Fallen, die übernatürliche Reaktionszeit benötigen, Objekten, die ohne Vorwarnung vom Hinter- in den Vordergrund treten, und Äpfeln, die den Gesetzen der Schwerkraft trotzen, ist ein Trial/Error-Vorgehen unvermeidlich, wenn nicht sogar die einzig mögliche Herangehensweise. Das Spiel ist sich dessen vollkommen bewusst, scheut sich gleichzeitig nicht, sich über den Spieler lustig zu machen. „Hard“ ist der Standard-Schwierigkeitsgrad, auf „Normal“ wird man schon mal als „Wuss“ bezeichnet. Unterscheiden tun sich die Schwierigkeitsgrade indes nur durch die Anzahl der Save Points. Wer also ein richtig unfaires Spiel zocken will, das der Selbstkasteiung gleichkommt, ist mit I Wanna Be the Guy gut bedient. Alle anderen bleiben wohl besser bei Dark Souls und co.