Von SEBASTIEN FANZUN.
Half Life
Wie man weiss, hat Half Life nie wirklich existiert; dieser Name bezeichnet bloss eine Hypothese, ein Modell rekonstruiert aus den gemeinsamen Nennern unzähliger anderer Games, die man in grotesker Verkennung der tatsächlichen Verhältnisse als Modifikationen bezeichnet hat und die in ihrer Summe jene bestimmte Simulation eines Games ergeben, die wir Half Life nennen. Deren potenzielle Spielbarkeit ändert nichts an ihrer fundamentalen Nichtexistenz. Half Life ist ein Hypertext, eine gedankliche Hilfestellung, vielleicht ein ontologischer Aggregatzustand. Alles andere ist unrichtig.
Typing of the Dead
Gesetzt der Fall, es handelte sich bei Typing of the Dead um eine Thematisierung des literarischen Leistungsdrucks als Aggression und also der Position des Schreibenden als ein ständig sich wehren Müssender gegen die unablässig aus der Vergangenheit untot ihm entgegen wankenden Homers, Shakespeares, Dantes, Tschechows, Strindbergs, Dürrenmatts und Rimbauds usw., dies während seines unbeeinflussbaren Gangs durch eine sich ihm als Ruine darstellende Kulturwelt, in der nur der korrekte Satz kurz Schutz bieten kann, während selbst die geringste Abweichung vom mot juste mit Axthieben, wenn nicht gar mit Bissen geahndet wird: Seine Entstehung wäre nicht erklärter, aber seine Existenz um so erheiternder.
Dungeon Keeper
Was, letztlich, fehlte Peter Molyneux? Das Bewusstsein um die Schrecknis einer einzigen inmitten der Familie verbrachten Festivität, welches ihm nicht nur die Banalität einer durchschnittlichen höllischen Folterkammer, sondern umgekehrt auch die Tragweite einer plötzlich verkauften Poolleiter kraftvoll vor Augen geführt hätte.