Von JAN ODERMATT.
Es ist doch schon eine Weile her das mich etwas in der Videospielindustrie so aufgeregt werden liess wie die Ankündigung einer gut funktionierenden, massenmarkttauglichen virtual reality Brille. Seien wir doch mal ehrlich, in den letzten Jahren ist nicht sonderlich viel passiert auf dem Videospielmarkt. Ja klar die Grafik wurde besser und die Spiele grösser, aber ausser mässig geliebten Bewegungssteuerungen kam nicht viel Neues. Daher freue ich mich seit ich das erste Mal davon gehört habe wie ein kleines Kind einmal solch eine Brille auszuprobieren. Nur zwei Bedenken schwirren in meinem Kopf herum. Erstens, wie schwer ist es mit der Brille etwas zu essen, zu trinken oder zu rauchen? Zweitens, wie steht es um die sogenannte Simulator Sickness? Am Zweiten wird noch gearbeitet, das Erstere werden wir einfach ausprobieren müssen. Am liebsten würde ich so schnell wie möglich in ein Spiel wie Skyrim abtauchen und sehen wie die Welt wirkt in virtual reality. Aber da muss ich wohl leider noch ein wenig warten.
Project Morpheus
Seit geraumer Zeit wird neben der Oculus Rift auch eine Brille von Sony, mit dem Namen Project Morpheus entwickelt. Diese hat mich besonders interessiert da bei mir seit 15 Jahren eine Playstation steht. Und dieses Interesse hat sich nach dem Verkauf von Oculus Rift an Facebook noch verstärkt. Ich habe nie den Drang verspürt mir Move zuzulegen, das könnte sich mit dieser Brille allerdings ändern. Die Kombination einer VR-Brille mit Move könnte spannende Spiele Wirklichkeit werden lassen. Allerdings ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar wann Project Morpheus genau erscheinen wird. Sony ist sich momentan auch nicht sicher wie viel sie in das Projekt investieren wollen und welchen Stellenwert es einnehmen soll, da man einfach keine Erfahrungen auf dem Gebiet der VR Vermarktung hat. Ja, Erfahrungen auf diesem Gebiet sind Mangelware, möglicherweise kommt es wie von Janos beschrieben und man hat nach ein paar Wochen die Nase voll und will zurück zum alten Bildschirm. Am wahrscheinlichsten empfinde ich das Szenario das sich die VR Brille für gewisse Genres bei den Core Gamern durchsetzen wird (jegliche Ego-Perspektiven Sachen wie Battlefield oder auch Skyrim), während es bei anderen Genres, wie Sport-Spielen (Fifa mit VR wofür?) beim Bildschirm bleibt. Bei den Casual Gamern kommt es auf Preis und Spieleangebot an, aber ich glaube nicht dass sich die Brille in diesem Bereich durchsetzen wird.
Wofür denn?
Aber die Frage nach dem Warum bleibt, warum braucht man eine virtual reality Brille? Diese Frage lässt sich kontern, wofür braucht es möglichst intuitive Steuerung? Damit man sich schnell ins Spiel eingewöhnt und möglichst gewohnte Handlungen durchführen kann um zu steuern. Ist die VR-Brille nicht etwas Ähnliches? Anstatt an einem Joystick rumzufummeln um sich umzusehen, naja, sieht man sich halt um. Anstatt auf einen entfernten Bildschirm zu sehen hat man die Brille mit dem gewohnten Sichtfeld. Alles intuitiver als vorher. So finden wir uns schneller im Spiel zurecht und können uns leichter mit der Spielfigur identifizieren. Dieser Prozess geht schon seit Jahren und findet mit der virtuellen Realität einen neuen Höhepunkt.
Ob mit dieser Annäherung an unsere Realität mehr Sofazombies erschaffen werden wage ich zu bezweifeln, da diejenigen die auf dem Sofa in fremde Welten eintauchen wollen dies auch schon heute tun, nur nicht so effizient.
Peace
Lord Grizzly