Von JÁNOS MOSER.
Gib einem Wurm einen Anzug, und er wird die Welt erobern. Earthworm Jim, Protagonist des gleichnamigen, 1994 für Sega Mega Drive/Genesis erschienenen und ein Jahr später auf andere Plattformen wie SNES portierten Spiels, gehört zu den originelleren Charakteren im Videospiel-Universum. Von Schöpfergeist DougTenNapel kreiert, führt er bis heute trotz seines Superhelden-Status ein relatives Schattendasein. Grund dafür wohl das Spiel selbst. Obwohl das Jump’n’Run grafisch, animationstechnisch und durch Witz überzeugte, drängten es die Schwächen unter die Füsse von Mario, Sonic und co. Das Design und die Länge der Levels liess zu wünschen übrig, die schlechte Kollisionsabfrage führte zu Frust, und dass man die meiste Zeit nicht wirklich sah, wo man hinhüpfte, machte die Sache nicht besser. Dennoch hatte Earthworm Jim so einige Abwechslung zu bieten: Dazu zählten das Bungee-Jumping mit Fressgefahr oder der Ritt auf einem Asteroiden durch das Weltall. Höllenplaneten mit Fahrstuhlmusik gehörten ebenso zu Programm wie fliegende Kühe. Es erschienen ein Nachfolger, Earthworm Jim 2, und ein N64-Ableger – Teil 2 ist jedoch mehr oder weniger more of the same und das N64-Spiel geriet wohl zu Recht in Vergessenheit. Wer sich heute noch an den alten Sidescroller wagt (oder an das HD-Remake von 2010 im Xbox- oder PSN-Store) wird mit jedenfalls mit einem Stück Comic-Kunst belohnt. Und wem das Spiel zu langweilig ist, dem sagt vielleicht die Cartoon-Serie zu, welche auf Youtube zu sehen ist.