Freies Feld

Distant Worlds in Zürich

Von JÁNOS MOSER.

Letzten Samstag gastierte die Konzertreihe Distant Worlds: Music from Final Fantasy erstmals in Zürich. Die von Arnie Roth und Nobuo Uematsu initiierte Reihe existiert bereits seit zehn Jahren. Wie der Name schon verrät, werden an den Konzerten Uematsus Final Fantasy-Stücke arrangiert und von einem Orchester samt Chor aufgeführt. Roth fungiert dabei als Dirigent und Moderator in einem. Wie beim letztjährigen Zelda-Konzert Symphony of the Godesses werden dabei in multimedialer Manier die aus den Spielen bekannten FMV-Sequenzen und Gameplay-Szenen über die Köpfe der Musiker projiziert. Im Gegensatz zum Zelda-Event war das Hallenstadion an jenem Abend indes nur spärlich gefüllt. Trotz des Erfolgs von FFXV scheint die japanische Rollenspielreihe im deutschsprachigen Raum nicht jene Anerkennung zu geniessen, die es verdient hätte – zumindest die Musik. Unglücklicherweise dürfte der Abend, von dem die Rede ist, nicht unbedingt dazu beigetragen haben, dies zu ändern. Obwohl Roth das Publikum zu animieren versuchte, blieben die Reaktionen relativ verhalten, und der eine oder andere Besucher verabschiedete sich vorzeitig in die Pause. Die Gründe dafür könnten mehrere gewesen sein. Zum einen fiel die Wahl der Stücke, abgesehen von Klassikern wie Liberi Fatali und One-Winged Angel, eher mau aus. Ein Chocobo-Medley hätte nicht sein müssen, auch waren die älteren SNES-Teile, welche Uematsus eigentliche Stärken beleuchtet hätten, wenig bis gar nicht vertreten. Zum anderen unterbrach Roth das Konzert jeweils nach zwei Stücken immer wieder, um eine Ansage zu machen, was denn als nächstes gespielt würde. So wollte kein wirklicher Flow aufkommen. Zuletzt liess das Arrangement der Stücke zu wünschen übrig. Das elektronische The Man with the Machine Gun oder Jenova Absolute fürs Orchester zu transkribieren zeugt zwar von einem gewissen Mut, will aber einfach nicht so recht zu den Stücken passen und lässt den treibenden Beat vermissen. Ein paar Highlights gab es an diesem Konzert immerhin doch noch: Das Main Theme von FFVII, Bombing Mission oder eben One-Winged Angel zum Schluss, bei dem das Publikum enthusiastischer wurde. Dazwischen gequetscht wurde noch ein Heiratsantrag (immerhin keine Cosplay-Einlage). Standing Ovations gibt es von meiner Seite her nicht, aber vielleicht wird es das nächste Mal besser.

Dieser Beitrag wurde von Yoshi geschrieben und am 15. Mai 2017 um 13:07 veröffentlicht. Er ist unter Gedanken abgelegt und mit , , getaggt. Lesezeichen hinzufügen für Permanentlink. Folge allen Kommentaren hier mit dem RSS-Feed für diesen Beitrag.

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